Kleiderkiste

Die Vor-Geschichte der Kleiderkiste Vettweiß begann im Sommer 1995 eigentlich auf einem recht einfachen Wege. Die drei Vettweißer Christel Leufgen, Gertrud Christoffels und Franz Erasmi beschließen, etwas für bedürftige Menschen zu tun. Ein bisschen Zeit dauert das immer, bis den Gedanken Taten folgen. Letztendlich eröffnete das Projekt „Kleiderkiste Vettweiß“ im ehemaligen Ladenlokal „Himmelreich“ der Familie Dortu auf der Gereonstraße neben dem ehemaligen Postgebäude, in der Nähe des Rathauses. Am 2. Januar 1996 erklang die Bimmel an der Glastür des ehemaligen Lebensmittelladens und „die Damen von der Kleiderkiste“ boten erstmalig Kleidung für Bedürftige an. Niemand wusste damals, wie sich die Sache entwickelt. Viele Firmen wurden um Kleiderspenden gebeten, Bürgerinnen und Bürger spendeten die abgelegten Sachen. „Helfen“ war das Motto und wurde für alle Beteiligten zum Leitspruch. Das Team arbeitete selbstredend ehrenamtlich; sortierte, musterte und verkaufte die Ware am Ende für kleines Geld. Daraus wurde nicht nur ein Dauerbrenner, sondern auch ein Spendenrenner. Viele, viele tausende D-Mark und Euro kamen zusammen und erreichten nahtlos bedürftige Menschen auf der ganzen Welt. Lediglich die Miete musste von den Einnahmen bestritten werden. Kulturelle und sportliche Begehren, Jugendgruppen, Kindergärten, Schulen und Vereine kamen in den Genuss der Unterstützung. Aber nicht nur örtlich, sondern weltweit konnte geholfen werden. Brunnenbau in Afrika, Wiederaufbau nach Vulkanausbrüchen und Soforthilfe für Tsunamiopfer steht beispielsweise auf der Hilfeliste der Kleiderkiste. Und steht es heute noch! Zwischenzeitlich ein zweites Mal umgezogen befindet sich die Kiste nun in der ehemaligen Molkerei an der Gereonstraße 12. Im Laufe der Jahre wurde das Angebot neben den vielen privaten Spenden durch Neuware verschiedenster Firmen versorgt. Dazu gehören die Hersteller Esprit, Walbusch, Rosner, Gerry Weber, Windsor, Verse, Seidensticker und Gardeur. Einige der Unterstützer existieren bereits nicht mehr bzw. können die Unterstützung nicht mehr leisten. Geblieben sind die Spender Esprit und Robert Ley, denen an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön für die langjährige Treue gilt. Sie helfen damit nach wie vor, geeignete Projekte zu unterstützen und die Bedürftigkeit in vielen Bereichen ein wenig zu mindern.

Das Team hat sich natürlich in der Zwischenzeit auch ein wenig verjüngt. Die zwischenzeitlich recht betagten Damen haben Nachfolger gefunden. Christel Leufgen, mittlerweile 90 Jahre alt, konnte die Organisation in die jüngeren Hände ihrer Tochter Irmgard Janowski legen. Dazu gehören noch Amalia Konn und Irina Sklarova, die dienstags von 14.30 bis 17.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr die Kleiderkiste öffnen. Franz Erasmi kümmert sich weiterhin um den „schriftlichen Teil“.

Rückblickend auf das vergangene Vierteljahrhundert ist festzustellen: Die Kleiderkiste hat Höhen und Tiefen durchlebt ist aber dem Motto treu geblieben: HELFEN!

Wir alle sagen: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und vielen Dank für die geleistet Arbeit!